Fit for 55

Die EU verfolgt mit dem Programm „Fit für 55“ das Ziel, die Netto-Treibhausgasemissionen als ersten Schritt bis 2030 um mindestens 55 % zu senken um bis 2050 treibhausgasneutral werden zu können.

Wichtigstes marktbasiertes Instrument ist der Emissionshandel. Die Idee dahinter ist, dass Unternehmen eine bestimmte Menge an Emissionsrechten (= Menge an Treibhausgasemissionen) erhalten, die sie produzieren dürfen. Prinzipiell haften dadurch die Verursacher auch für die Folgen zumindest teilweise monetär, sodass nicht die Gewinne internalisiert und die negativen Folgen den aktuellen und zukünftigen Generationen aufgebürdet wird (z. B. Gesundheitliche Risiken, Lebensqualität etc.)

Damit entsteht ein Anreiz, denn wenn ein Unternehmen weniger Emissionen produziert als seine zugeschriebenen Emissionsrechte erlauben, kann es seine überschüssigen Emissionsrechte verkaufen. Wenn ein Unternehmen mehr Emissionen produziert als seine zugeschriebenen Emissionsrechte erlauben, muss es zusätzliche Emissionsrechte auf dem Markt kaufen oder Strafen zahlen.

Somit entsteht ein Preis für die Treibhausgase, die es Unternehmen erlaubt, die negativen Externalitäten auch kostenrechnerisch zu berücksichtigen.

Aktuell liegt der CO2 Preis bei ca. 95 € die Tonne. Damit ist Vermeidung immer noch günstiger als die technische Absorption von CO2 aus der Atmosphäre, denn diese liegt aktuell bei ca. 300 €.

Nun hat die EU weitere Änderungen beschlossen – ein Überblick:

  • Die freien Zertifikate laufen aus: Bis 2030 soll die Anzahl um 50% reduziert werden und ab 2034 sollen sie vollständig auslaufen.
  • Gleichzeitig wird an der EU-Außengrenze eine CO2-Steuer eingeführt, die emissionsstarke Produkte mit dem aktuellen CO2-Preis belastet. Dies soll den Verlust der freien Zertifikate ausgleichen und globale Akteure zum Handeln zwingen.
  • Der Emissionshandel sieht vor, dass die Emissionen bis 2030 um 62% gesenkt werden sollen
  • Ab 2040 werden keine neuen Zertifikate mehr ausgegeben.
  • Die Schifffahrt soll schrittweise einbezogen werden, beginnend ab 2024 bis 2026, und ab 2028 soll auch die Abfallverbrennung einbezogen werden.
  • Der Emissionshandel wird auf Verkehr und Gebäude (2. Handel) erweitert, wobei ab 2027 ein Deckelpreis von maximal 45€ bis 2030 eingeführt wird. In der Theorie besteht jedoch die Möglichkeit, dass dieser Preis steigen kann. Es könnte zwei CO2-Preise geben.
  • Ein Klimasozialfonds im 2. Handel soll sozial schwache Haushalte unterstützen, da zunehmend Öl und Gasheizungen massiv teuerer werden.

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2023-04-19T11:43:28+00:00